Regionaler Führungsstab Bachtel

ZSO Bachtel - 15. Apr. 2020

Einsatzbericht Covid-19 Nr. 14

Tagebuch 15.04.2020
Ein Tag im Leben von Fourier Raphael Schindler



 06:30 Uhr: Als einer der Ersten komme ich am Morgen auf Platz. Ausgerüstet mit der Appellliste stehe ich am Eingang zum OKP Schwarz und erwarte die eintreffenden Angehörigen des Zivilschutzes. Meine Aufgabe ist es, zu kontrollieren, wer dem Aufgebot Folge geleistet hat. Dies klappt bei uns in der ZSO Bachtel einwandfrei und es ist nur noch Formsache, um eine Absicherung zu haben. Sind alle Kameraden eingetroffen, so mache ich mich auf den Weg in mein Fourierbüro, um von dort aus meinen Aufgaben nachgehen zu können. Das Schöne an der Fouriertätigkeit ist, dass jeder seinen eigenen Ablauf hat. Jeder Fourier arbeitet anders. Wichtig ist, dass die Zahlen stimmen.
Diese Woche werde ich von einem Stabsassistenten (Luca Maier) tatkräftig unterstützt. Normalerweise wird mit zwei Fourieren gearbeitet. In dieser speziellen Situation wird jedoch darauf verzichtet, da man verhindern will, dass im Falle einer Ansteckung gleich zwei Fouriere ausfallen würden (ein Fourier findet sich bekanntlich nicht unter jedem Stein).


08:30 Uhr: Wie es sich für eine Milizorganisation gehört, wird auch die Buchhaltung und das Rechnungswesen grösstenteils von Angehörigen der Milizorganisation erledigt. Als Fourier bin ich sozusagen der Schatzmeister unserer Organisation. Ich führe darüber Buch, wer anwesend ist und bin verantwortlich, dass jeder Sold, EO und Spesen erhält. Diese Angaben werden in einem Online-System manuell eingetragen. Des Weiteren bezahlen wir Rechnung, legen Belege ab und kümmern uns um die Finanzen.
Eine weitere Aufgabe meiner Funktion ist, mit der Küchenmannschaft die Besorgungen abzurechnen. Auch für den Zivilschutz ist das Einkaufen von Lebensmittel nicht gratis. Der Küchenchef geht einkaufen, die Einsatzleitung gibt das Budget frei und wir zahlen das Geld aus. Somit ist die Verpflegung der Truppe gesichert.

12:00 Uhr: Pünktlich auf den Mittagsrapport fahren wir zurück ins OKP Schwarz. Dort werden Pendenzen und Aufgaben besprochen/verteilt. Wir informieren über allfällige Schlüsselmeldungen und die generelle Lage in unserem Bereich. Danach geht es zum wohlverdienten Mittagessen. Wie immer schmeckt dies bei uns wunderbar.

13:30 Uhr: Auch am Nachmittag gibt uns unser breiter Aufgabenkatalog viel Arbeit. Es gilt Rechnungen zu bezahlen, Soldsäcklein vorzubereiten, Dienstbüchlein zu beschriften und den «Kassesturz» zu machen. Dieser ist sehr wichtig, damit wir immer einen Überblick über unsere Finanzen haben. Dabei ist Sorgfalt und Konzentration das A und O. Diese zwei Attribute sollte jeder Fourier mitbringen.

15:00 Uhr: Besonders bei unvorhersehbaren Ereignissen, wie zum Beispiel Krankheit eines Zivilschützers, ist Flexibilität unsererseits gefragt. Man versucht grundsätzlich vorzuarbeiten, jedoch können diese Pläne immer wieder über den Haufen geworfen werden. Das Ziel ist es, dass jeder Zivilschützer, der abtritt, das Dienstbüchlein und die dazugehörige Entschädigung mit nach Hause nehmen kann. Damit dies gesichert ist, muss sofort gehandelt werden, um allfällige Warterei für den Zivilschützer zu vermeiden. Trotzdem wird immer darauf geachtet, dass wir mit höchster Präzision arbeiten können, um am Ende keine Differenzen in der Kasse zu haben. Generell gilt bei uns das «Vier-Augen-Prinzip». Jedoch zähle ich als Fourier auch immer gleich alles selbst zwei Mal.

17:00 Uhr: Zum Abendrapport geht es dann wieder zurück ins OKP Schwarz. Angehörige des Kaders versammeln sich und berichten im Rapport, wie der Tag gelaufen ist, was es für Probleme gab und wie man die gelöst hat; welche Pendenzen noch erfüllt werden müssen und wie der Plan für den morgigen Tag aussieht.